Sicherheit und Risiko von Senioren im Straßenverkehr

In Deutschland wird die Gesellschaft immer älter und somit ist ein großer Teil der Verkehrsteilnehmer über 65. Senioren nehmen auf verschiedene Arten am Straßenverkehr teil und zählen zur am meisten gefährdeten Gruppe bei tödlichen Unfällen. Gleichzeitig sind viele Menschen der Meinung, dass Senioren eine Gefahr für andere Teilnehmer des Straßenverkehrs sind. Nicht ganz zu Unrecht: Mit dem höheren Alter der über 70-Jährigen steigt auch die Quote der Unfallverursacher.

Um den Wunsch nach Selbstständigkeit nicht zu bremsen und gleichzeitig Ihre eigene Sicherheit oder die Ihrer Angehörigen nicht zu gefährden, sollten Sie einige Aspekte beachten.

Autofahrer, E-Mobil und Passant: So nehmen Senioren im Straßenverkehr teil

Für viele Senioren ist es wichtig, dauerhaft mobil zu bleiben. Das kann für jeden je nach Wohnort und Lebenssituation unterschiedlich aussehen. Während einige ältere Menschen auf ein Auto angewiesen sind, können andere viele Strecken zu Fuß, mit dem E-Mobil oder mit einem Fahrrad beziehungsweise E-Bike zurücklegen. Entgegen der geläufigen Meinung sind Senioren erheblich häufiger Opfer von Unfällen, als dass sie diese selbst verursachen.

Verursachen Senioren im Straßenverkehr mehr Unfälle?

Die Frage, ob Senioren im Straßenverkehr mehr Unfälle verursachen, kann nicht pauschal beantwortet werden. Menschen ab 65 zählen in Deutschland als Senioren und somit fallen sowohl Berufstätige als auch über 85-jährige senile Personen unter diesen Begriff. Während die Gesamtheit der Senioren im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Bevölkerung weniger Unfälle verursacht, liegt die Quote der Unfallverursacher im fortgeschrittenen Alter höher als bei den jüngeren Altersgruppen.*

Darüber hinaus sind Senioren als Passanten häufig Opfer und Verursacher zugleich, wenn diese falsches Verhalten beim Überschreiten der Fahrbahn zeigen oder gar den Fahrzeugverkehr gänzlich außer acht lassen. Als Autofahrer zeigen ältere Personen Fehlverhalten beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren sowie bei der Vorfahrt beziehungsweise dem Vorrang.*

Häufig steigt mit diesem Hintergrund und aufgrund von Erfahrungswerten einzelner Anbieter der Beitrag für die Kfz-Versicherung von Senioren insbesondere ab 75 Jahren enorm an.

Senioren als Risikogruppe durch schwindende körperliche Fähigkeiten

Mit zunehmendem Alter wird die Hör- und Sehleistung schlechter und auch die Reaktionsgeschwindigkeit sowie die Verarbeitung vieler gleichzeitiger Reize ist nicht mehr auf dem gewohnten Niveau. Wenn Sie bei einem Angehörigen oder bei sich selbst im Alltag feststellen, dass diese Fähigkeiten schwinden, sollten Sie beim Auto- oder Fahrradfahren achtsam sein und auch beim Spazierengehen Vorsicht walten lassen.

Auswirkungen eines kleineren Gesichtsfeldes im Straßenverkehr

Die Sehkraft von Senioren verändert sich mit fortschreitendem Alter. Während eine abnehmende Sehschärfe recht einfach ausgeglichen werden kann, sind die Blendungsempfindlichkeit und das kleinere Gesichtsfeld ein Risiko im Straßenverkehr. Bei ungünstigen Lichtverhältnissen, also beispielsweise nachts, sehen ältere Personen oftmals Lichthöfe um einzelne Lichtquellen. Das birgt beispielsweise große Gefahren, wenn entgegenkommende Autos mit Fernlicht fahren.*

Gleichzeitig kann das Gesichtsfeld eines 60-Jährigen um bis zu 50 Prozent verringert sein im Vergleich zu einem 20-Jährigen. Zusätzlich ist es problematisch, dass Senioren oftmals in der Mobilität des Hals- und Schulterbereichs eingeschränkt sind. Somit ist das Sichtfeld erheblich eingeschränkt und beim Fahren eines Autos, Fahrrads oder E-Mobils sind häufige Seiten- sowie Schulterblicke notwendig.*

Senioren haben eine längere Reaktionszeit

Es gibt verschiedene Faktoren, weshalb die Reaktionsgeschwindigkeit im Alter langsamer wird:

  • Die Reizweiterleitung im Gehirn ist langsamer
  • Medikamente und Krankheiten können für eine schlechtere Sauerstoffversorgung im Gehirn sorgen
  • Die Sinneswahrnehmung wird schwächer (Bspw. schlechte Seh- oder Hörleistung)
  • Motorik und Mobilität sind eingeschränkt

Ob diese Faktoren so stark ausgeprägt sind, dass sie die Teilnahmefähigkeit am Straßenverkehr beeinträchtigen, ist individuell. Da eine zu langsame Reaktionszeit im Straßenverkehr fatal sein kann, sollten Sie Ihre eigenen Fähigkeiten und die Ihrer Angehörigen diesbezüglich hinterfragen.

Prävention für mehr Sicherheit von Senioren im Straßenverkehr

Der Wunsch von Senioren, sich selbstbestimmt im Alltag zu bewegen, ist gerechtfertigt und unterstützenswert. Damit dieser Wunsch nicht zur Gefahr für andere und insbesondere nicht für sich selbst wird, ist es wichtig, die eigenen Fähigkeiten einschätzen zu können. Sind Sie sich unsicher, inwieweit Ihr Angehöriger oder Sie selbst sicher am Straßenverkehr teilnehmen können, bieten Polizeidienststellen, der ADAC oder Ärzte Anlaufstellen.

*Quellen: Polizeidirektion Lüneburg, Statistisches Bundesamt, Sehzentrum.de

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