Frei von Gastritis – auf die Ernährung kommt es an

Völlegefühl, Schmerzen im Oberbauch, wenig Appetit und Übelkeit? Dann sollten Sie sich auf eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) untersuchen lassen.

Was ist eine Magenschleimhautentzündung?

Unser Magen hat die Aufgabe zu zerkleinern, mischen und die eines Zwischenspeichers für runtergeschluckte Speisen.

Die Magenschleimhaut ist die Innenwand des Magens und aus ihr kommt der Magensaft, der zur Verdauung benötigt wird und u. a. Magensäure (Salzsäure) enthält. Spezielle Zellen produzieren einen Schleim-Schutzfilm für die Magenschleimhaut, damit der Magen sich selbst vor der aggressiven Magensäure schützt.

Wenn dieser Schutz durch verschiedene Faktoren angegriffen wird, kommt es zur Reizung oder Beschädigung und in Folge zu einer Entzündung. Dies führt zu einer Gastritis. Man unterscheidet zwischen akut und chronisch. Die chronische wird aufgrund anderer Auslöser unterteilt in Typ A (Autoimmungastritis), Typ B (bakterielle Gastritis) und Typ C (chemische Gastritis).

Welche Symptome treten bei einer Gastritis auf?

Die Symptome bei akut und chronisch sind unterschiedlich.

Bei einer akuten Gastritis haben Betroffene oft direkt nach dem Essen ein Druckgefühl im Oberbauch, Druckschmerzen auf dem Magen, Rückenschmerzen, saures Aufstoßen, Blähungen, Übelkeit.

Die Symptome sind gleich, aber bei der chronischen Variante entwickeln sie sich langsam und können zu einer Blutung der Magenschleimhaut oder einem Magengeschwür führen. Das Magenkrebsrisiko erhöht sich. Je nach Typ der chronischen Gastritis kommen noch unspezifische Symptome dazu.

Typ A ist eine Autoimmunkrankheit, bei der die eigenen Abwehrzellen gegen Zellen des eigenen Körpers kämpfen. Die Magenschleimhaut wird dabei zerstört, wodurch  keine Säure produziert wird und Zellen für den Vitamin B12 Stoffwechsel auch zerstört werden. Dies hat Vitamin B12 Mangel, Blutarmut und neurologische Störungen zur Folge.

Typ B hat als Auslöser das Bakterium Helicobacter pylori, welches sich schon durch eine bakterielle Infektion, die zurückliegen kann, im Körper befindet. Hierbei sollte man sich auf Geschwüre im Magen/Darm untersuchen lassen.

Typ C, chemisch-toxische Gastritis, hat als Auslöser Stoffe wie vermehrte Magensäure oder Gallenflüssigkeit, die die Magenschleimhaut reizen. Andere Medikamente wie Aspirin und Alkoholmissbrauch können zum Auslöser werden.

Wie wird eine Magenschleimhautentzündung festgestellt?

Sollten Sie Magenprobleme haben, gehen Sie zum Hausarzt, der Sie gegebenenfalls  zu einem Spezialisten, dem Gastroenterologen, schicken wird.

Der Arzt wird Sie nach Ihren Beschwerden wie Bauchschmerzen, Erbrechen und Essgewohnheiten fragen und welche Medikamente Sie einnehmen.

Es folgt eine körperliche Untersuchung, bei der der Arzt Ihren Bauch abhört und abklopft. Somit werden Darmgeräusche, Pulsschlag der Blutgefäße und Luft-/Flüssigkeitsansammlungen festgestellt und mögliche Verhärtungen erkannt. Oft wird zudem die Leber untersucht.

Im nächsten Schritt kann der Arzt mithilfe der Magenspiegelung, wo ein dünner Schlauch mit Kameraspitze oral eingeführt wird, das Innere des Magens begutachten. Wenn notwendig, werden Gewebeproben entnommen, wobei festgestellt wird, ob eine Entzündung der Schleimhaut oder sogar eine Schädigung der Magendrüsen vorliegt.

Es gibt noch weitere Testverfahren, wie beispielsweise, indem das Helicobacter pylori festgestellt wird oder das Blut auf Antikörper geprüft wird.

Wie kann eine Magenschleimhautentzündung behandelt werden?

Am Anfang empfiehlt es sich, die Ernährung so anzupassen, dass man auf Lebensmittel wie Kaffee und das Rauchen verzichtet. Wenn die Symptome besonders schwerwiegend sind, kann es vorkommen, dass der Arzt eine vollständige Essenspause oder einen Verzicht auf größere Mahlzeiten empfiehlt. Bei Gastritis gibt es sehr verträgliche Lebensmittel wie Haferflocken, Erdbeeren, Kartoffeln, Brokkoli und vieles mehr. Die Speisen sollten gedünstet sein und nicht fettig oder geröstet werden. Essen Sie langsam. Empfohlen werden fünf kleine Mahlzeiten am Tag. Getränke wie Kamille- und Pfefferminztee helfen, aber lassen Sie den Tee vor Verzehr etwas abkühlen. Es gibt hierzu umfangreiche Ernährungsratgeber. Wärme durch Wärmflasche oder Körnerkissen können auch helfen. Wenn die Magenschleimhautentzündung durch Stress verursacht wurde, sorgen Sie für Entspannung, machen Sie Yoga- oder Meditationsübungen.

Wenn die Symptome nicht rückgängig sind, sollte man einen Arzt aufsuchen, der gegebenenfalls Medikamente verschreibt. Es sind verschiedene Medikamente mit unterschiedlichen Wirkstoffen möglich.

Bei einer Magenblutung und einer akuten sowie chronischen Gastritis kann eine andere Behandlungsmethode gewählt werden.

Bei einer Magenblutung wird, um die Blutung zu stoppen, eine Nadel per Endoskop in den Magen geschoben, durch die ein Medikament in die Magenwand eingespritzt wird, selten werden blutende Gefäße durch einen Verschluss behandelt. Eine Operation ist nur selten notwendig.

Bei einer akuten Gastritis wird der Auslöser therapiert. Oft wird geraten, einfach zwei Tage auf Nahrung zu verzichten, mit Anschluss einer Schonkost. Gelegentlich kommen auch Medikamente zur Verringerung der Magensäure zum Einsatz.

Bei einer chronischen Gastritis sollte das Helicobacter pylori beseitigt werden. Hierzu werden Antibiotika und Magensäurehemmer verschrieben. Bei Typ C wird von der Einnahme von Schmerzmitteln abgeraten. Bei Typ A wird Vitamin B12 verabreicht.

Um Ihren Therapieerfolg zu verbessern und Ihr erhöhtes Krebsrisiko zu minimieren, sollten Sie regelmäßige Kontrolluntersuchungen einplanen. Diese sind wichtig, um sicherzustellen, dass Ihre Behandlung erfolgreich verläuft und potenzielle Risiken frühzeitig erkannt werden können.

Was sind Auslöser einer Magenschleimhautentzündung?

Es gibt diverse Auslöser. Darunter zählen psychischer und körperlicher Stress, magenreizende Lebensmittel wie Kaffee und scharfes Essen, Zitrusfrüchte, übermäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum, übermäßige Einnahme von Medikamenten wie Schmerzmittel oder Kortison, Leistungssport und Lebensmittelvergiftungen. Auch akute Infektionen mit Bakterien, Viren oder Schimmelpilzen lösen eine Gastritis aus.

Wie sieht der Krankheitsverlauf aus?

Eine akute Entzündung der Magenschleimhaut hat normalerweise eine positive Aussicht und lässt sich in den meisten Fällen vollständig behandeln.
Es ist schwierig, die genaue Dauer einer akuten Gastritis im Voraus zu bestimmen. In vielen Fällen verbessert sich eine akute Gastritis innerhalb weniger Tage oder Wochen von selbst, ohne zusätzliche Behandlung. Während des akuten Stadiums, das heißt in den initialen Tagen nach der Diagnose, besteht möglicherweise die Notwendigkeit einer Krankschreibung, da die Betroffenen anfänglich erhebliches Unbehagen verspüren.
Eine chronische Magenschleimhautentzündung erstreckt sich üblicherweise über einen Zeitraum von mehreren Wochen, Monaten oder sogar Jahren. Bei frühzeitiger Behandlung ist die Aussicht in der Regel sehr positiv und eine Heilung möglich. Es können jedoch Risiken entstehen, wenn sie unbehandelt bleiben.
Bei einer ständigen Reizung kann es zu Magenkrebs kommen. Daher sollten Sie bei ersten Symptomen einen Arzt aufsuchen und nach der Diagnose regelmäßig zur Magenspiegelung gehen.

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