Einsamkeit im Alter vorbeugen
Wenn der Partner verstorben ist und die Kinder weit entfernt wohnen, geraten viele Senioren in einen Kreislauf aus Einsamkeit. Eine ohnehin schon instabile gesundheitliche und seelische Verfassung kann sich durch Isolation dramatisch verschlimmern. Es gibt jedoch Möglichkeiten, aktiv vorzubeugen.
Wie kann man trotz gesundheitlicher Einschränkungen aktiv am Leben teilnehmen?
Isolation ist ein schleichender Prozess. Um im Alter nicht einsam zu sein, sollten Sie Ihre sozialen Kontakte und Hobbys pflegen, soweit dies möglich ist. Manche Senioren haben außerhalb ihrer Kernfamilie kaum Freundschaften geschlossen. Fehlen diese Bezugspersonen plötzlich, kann dies der Weg in die Einsamkeit sein. Daher ist es empfehlenswert, bereits in jüngeren Jahren bestehende Freundschaften zu pflegen. Doch auch im Alter lassen sich neue Freundschaften knüpfen. Überlegen Sie sich eine Aktivität, die Ihnen Freude bereitet und die man in einer Gruppe ausübt. Dabei kann es sich um verschiedene Aktivitäten handeln, z. B. ein Schachklub oder Singen im Chor. In fast jeder Stadt gibt es mittlerweile Freizeitangebote, die sich speziell an Senioren richten. Dort lernen Sie Gleichgesinnte kennen und können sich austauschen.
Regelmäßige Interaktion mit anderen Menschen erhält nachweislich die körperliche und geistige Fitness. Möglicherweise leiden Sie jedoch unter schwerwiegenden körperlichen oder psychischen Einschränkungen, die es Ihnen schwer oder unmöglich machen, das Haus eigenständig zu verlassen. Auch für diese Fälle gibt es Hilfsangebote, wie z. B. die persönliche Assistenz. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass Menschen trotz bestehender Einschränkungen aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Die persönliche Assistenz wird seit dem 01.01.2020 über die Eingliederungshilfe abgerechnet. Eine weitere Möglichkeit ist die Beantragung des sogenannten persönlichen Budgets. Manche Situationen können derart ausweglos erscheinen, sodass Sie mit Depressionen oder gar Suizidgedanken kämpfen. Bleiben Sie damit nicht allein! Wenn kein Gesprächspartner zugegen ist, dem Sie sich anvertrauen möchten, wenden Sie sich an die Telefonseelsorge. Dies ist kostenlos und anonym.
Welche weiteren kreativen Möglichkeiten gibt es, um nicht einsam zu sein?
Das persönliche Zusammensein mit anderen Menschen lässt sich nicht ersetzen. Es gibt allerdings weitere Möglichkeiten, um als Senior auch dann nicht einsam zu sein, wenn man sich nicht regelmäßig mit anderen Menschen treffen kann oder möchte. Haben Sie z. B. schon einmal über eine Brieffreundschaft nachgedacht? Was lange Zeit als altmodisch galt, erfreut sich inzwischen neuer Beliebtheit. In zahlreichen Zeitungen oder Zeitschriften finden sich nach wie vor Annoncen von Personen, die Brieffreundschaften suchen. Manchmal ergibt sich daraus ein interessanter Austausch. Regelmäßig zu schreiben trägt darüber hinaus zum Erhalt der geistigen Leistungsfähigkeit bei. Wenn beiderseitig Sympathie herrscht, können die Briefe auf Telefonate oder sogar persönliche Treffen ausgeweitet werden. Sind Sie mit der modernen Technik vertraut, können auch E-Mails ausgetauscht werden. Dies spart Porto, jedoch geht der Charme eines handgeschriebenen Briefes dabei ein wenig verloren. Entscheiden Sie sich für die Option, die Ihnen am meisten zusagt.
Wie kann man im Alter das Gefühl bekommen, gebraucht zu werden?
Die Kinder sind längst selbstständig, die Enkel möglicherweise auch schon erwachsen: Viele Senioren leiden unter dem Gefühl, angeblich von niemandem mehr gebraucht zu werden. Dies kann seelisch sehr belastend sein. Hier lässt sich jedoch Abhilfe schaffen. Wenn es der Fitnesszustand erlaubt, können Haustiere wahre Wunder bewirken. Tiere beurteilen den Menschen nicht nach dem Alter oder den Unzulänglichkeiten. Sie spenden bedingungslose Zuneigung. Allerdings muss ein Haustier gewissenhaft versorgt werden. Eine solche Aufgabe schafft Selbstvertrauen. Die Wahl des Tieres sollte sich nach Ihrem Fitnesszustand richten. Entscheiden Sie sich für einen Hund, sollten regelmäßige Spaziergänge möglich sein. Dies hält zusätzlich fit. Ist Letzteres für Sie körperlich nicht umsetzbar, können eine Katze, Nagetiere (Meerschweinchen, Kaninchen) oder ein Wellensittich gute Alternativen sein.
Wie können Sie als Angehöriger einen pflegebedürftigen Menschen vor der Einsamkeit schützen?
Als Angehöriger einer pflegebedürftigen Person stehen Sie vor einer verantwortungsvollen Aufgabe. Oftmals fällt es nicht leicht, die eigenen Sorgen und Emotionen zu verbergen. Letzteres ist auch gar nicht nötig. Behandeln Sie Ihren Angehörigen wie eine erwachsene, mündige Person. Sprechen Sie offen über die Wünsche und Bedürfnisse Ihres Angehörigen und fragen Sie gezielt nach, wie Sie ihn oder sie am besten unterstützen können. Vielleicht wird Hilfe bei der Beantragung einer Pflegestufe oder Hilfsmitteln benötigt? Möglicherweise würde Ihr Angehöriger sich freuen, wenn Sie ihn bei der Auswahl von Freizeitaktivitäten für Senioren beraten? Sofern Sie in der Nähe wohnen, planen Sie regelmäßige Besuche ein.
Wie bereits erwähnt, leiden viele ältere Menschen unter dem Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden. Fragen Sie Ihren Angehörigen daher um Rat, so wie Sie es möglicherweise früher immer gemacht haben. Lassen Sie ihn auch an Ihrem (Familien-)Leben teilhaben. Zeigen Sie Ihrem Angehörigen, dass er dazugehört. Machen Sie sich bewusst: Der Mensch ist noch derselbe, auch wenn das Alter seine Spuren hinterlässt. Sofern eine Erkrankung wie Alzheimer oder Demenz vorliegt, gestaltet sich all dies natürlich schwieriger oder ist gar nicht mehr möglich. Dennoch spürt der Betroffene Ihre Anwesenheit und mag es, Ihre Stimme zu hören. Bei diesen Erkrankungen ist das Langzeitgedächtnis besser intakt als das Kurzgedächtnis. Bringen Sie alte Familienalben mit, um den Betroffenen zu erfreuen. Positive Erinnerungen können Gefühle von Hoffnungslosigkeit und Isolation lindern.
Wie kann man sich trotz Einschränkungen in der eigenen Wohnung sicher fühlen?
Die meisten Senioren wünschen sich, im Alter selbstbestimmt und möglichst im eigenen Zuhause zu leben. Wann immer dies zu verantworten ist, sollte diesem Wunsch nachgekommen werden. Liegen körperliche Einschränkungen vor, können sich sowohl der Betroffene als auch die Angehörigen bei dem Gedanken unwohl fühlen, dass im Falle eines häuslichen Unfalls keine Hilfe gerufen werden kann. Bei vielen älteren Menschen nehmen Gangunsicherheit und Sturzgefahr zu. Wer bereits einmal gestürzt ist, entwickelt möglicherweise Ängste, dass sich dies wiederholt. Ängste können sich manchmal als sich selbsterfüllende Prophezeiungen entpuppen. Neue Sicherheit geben in diesem Fall die Hausnotrufgeräte von Medivato. Die Basisausstattung besteht aus einem Funkarmband und einer Basistation. Um Letztere anzuschließen, ist lediglich eine Steckdose vonnöten. Das Armband verfügt über einen Notrufknopf. Kommt es zum Sturz, muss dieser lediglich gedrückt werden. Der Notruf wird sofort abgesetzt. So muss niemand befürchten, tagelang hilflos in der Wohnung zu liegen.
Auch die Angehörigen müssen sich über ein solches Szenario keine Gedanken machen. Eine weiterreichende Option ist der Hausnotruf Comfort + Assistenz. Hierbei ist ein Tablet mit inbegriffen. Der Notruf kann per Video erfolgen, sodass die Notrufzentrale die Situation sofort einschätzen kann. Weiterhin wird durch den integrierten Sturzsensor auch dann ein Notruf abgesetzt, wenn der Betroffene den Knopf am Armband nicht mehr betätigen kann (z. B. durch Ohnmacht). Das Hinterlegen persönlicher Daten mithilfe des Hausnotrufs (z. B. Medikamenteneinnahme) kann den Notärzten helfen, noch besser zu reagieren.