Migräne bekämpfen: Wege zur Linderung und Vorbeugung von Kopfschmerzen

Menschen mit Migräne leiden unter Kopfschmerzattacken, die in unregelmäßigen Abständen und zumeist nur einseitig am Kopf auftreten. Neben einem pulsierenden, bohrenden Empfinden können Symptome wie Übelkeit und Sehstörungen auftreten.

Für Betroffene kann dadurch der Alltag zur Schwierigkeit werden. 

Eine Attacke dauert zwischen 4 und 72 Stunden, wobei sich jede Attacke von der Intensität unterscheidet und die Abstände auch nicht vorhersehbar sind.

Derzeit gibt es noch keine Heilung, jedoch können Medikamente die Attacken und die Symptome reduzieren.

Es gilt als wahrscheinlich, dass Migräne eine genetische Ursache hat, da mehr als die Hälfte der Betroffenen nahe Verwandte hat, die ebenfalls davon betroffen sind.

Migräne kann in jedem Alter auftreten, aber typischerweise beginnt sie während der Pubertät oder im jungen Erwachsenenalter. Dabei kehrt die Migräne immer wieder. Jedoch ab dem 50. Lebensjahr kann sie schwächer werden. Frauen sind dreimal so häufig betroffen.

Welche Formen von Migräne gibt es?

Es wird zwischen verschiedenen Formen von Migräne unterschieden, hier sind nur einige aufgelistet, dabei ist Migräne ohne Aura die häufigste Form. 

Migräne ohne Aura

Die mittleren bis starken Kopfschmerzen treten einseitig am Kopf oder über einem Auge auf, sind intensiv sowie pochend und dauern zwischen 4 Stunden und drei Tagen an. Zudem werden sie oft von Übelkeit bis Erbrechen, Empfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen begleitet sowie jeder Versuch, sich zu bewegen, verschlimmert die Schmerzen.

Unter Aura versteht man das neurologische Symptom.

Migräne mit Aura

Da diese Migräne “mit Aura” genannt wird, treten hier –meist zuerst – neurologisch bedingte Reiz- und Ausfallerscheinungen auf. Dazu gehören Sehstörungen mit blinden Flecken oder Zickzacklinien, Gefühlsstörungen mit Schwindel, Kribbeln in Gliedmaßen oder Sprachstörungen, die sich langsam entwickeln und bis zu einer Stunde anhalten können. Erst danach oder überlappend folgt die Kopfschmerzphase. 

Die Symptome können beim ersten Mal beunruhigend sein. Wenn Sie noch nie eine Aura hatten, sollten Sie dies bei einem Arzt abklären lassen, um Migräne auszuschließen, da ähnliche Symptome bei anderen Erkrankungen auftauchen.

Migräne mit Aura ohne Kopfschmerzen

Dies ist eine seltene Form der Migräne. Bei Migräne denkt man an Kopfschmerzen, aber gerade bei älteren Patienten mit Migräne Vorgeschichte, kann diese Form vorkommen. Die Betroffenen empfinden diese Form als weniger belastend, aber man sollte auf Aktivitäten wie Autofahren verzichten.

Hemiplegische Migräne

Eine weitere Unterform der Migräne mit Aura ist die hemiplegische Migräne, wobei nicht nach der Wortbedeutung unbedingt eine halbseitige Lähmung auftritt, sondern auf jeden Fall eine körperliche Schwäche, die über mehrere Stunden oder Wochen andauern kann. Auch hier treten die Symptome der Migräne mit Aura wie Verwirrung  und Sprachstörungen auf. Da diese Symptome einem Schlaganfall ähneln, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn die Symptome das erste Mal auftreten.

Augenmigräne

Mediziner nennen Augenmigräne auch ophthalmische Migräne.
Zu den Symptomen zählen visuelle Beschwerden wie Lichtblitze, Flimmern und Gesichtsfeldeinschränkungen, aber keine Kopfschmerzattacken.

Eine Sonderform ist die retinale Migräne, da hier auch Kopfschmerzattacken vorhanden sind und es kann zu der Erblindung auf einem Auge kommen. Diese Form resultiert aus einer Veränderung des Blutflusses in der Netzhaut oder hinter den Augen.

Hormonelle Migräne

Diese Form betrifft vor allem Frauen, da der Hormonspiegel einer Frau in ihrem Leben durch Menstruation, Einnahme der Pille, Wechseljahre usw. oft schwankt. Die Symptome treten mit dem Menstruationszyklus auf, dauern daher 3-4 Tage an und hören nach den Wechseljahren auf. Die Ursache wird in dem sinkenden Östrogenspiegel und der Freisetzung von Prostaglandin vermutet.

Chronische Migräne

Migräneattacken kommen über Stunden oder Tage, aber wenn Sie 15 Tage pro Monat, davon 8 Migräne, über 3 und mehr Monate Symptome haben, kann es sich um eine chronische Migräne handeln. Dabei haben Betroffene neben den Symptomen auch psychische Herausforderungen.

Wenn Sie darunter leiden, ist es sinnvoll, eine Migräne-Selbsthilfegruppe aufzusuchen und mit anderen Betroffenen Erfahrungen auszutauschen.

Migräne mit Hirnstammaura

Eine sehr spezielle Form von Migräne ist diese, auch als Basilarismigräne oder Migräne vom Basilaristyp bezeichnet. Beidseitig treten starke Schmerzen und
Hörgeräusche auf, man ist unfähig zu sprechen, kann nicht schlucken, hat Schwindelgefühle und sieht Doppelbilder.

Um die Symptome gegenüber einem Schlaganfall abzugrenzen, sollte man dringend einen Arzt aufsuchen.

Schwindelmigräne

Schwindelmigräne wird auch als vestibuläre Migräne bezeichnet. Diese wird von Schwindel in Attacken begleitet, der zwischen Sekunden und Stunden dauern kann, was zu Schwankungen und Gangunsicherheit führt. Dazu leiden Betroffene an mangelnder räumlicher Orientierung, kommen Kopfschmerzen, Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit.

Hierbei sollte diese Form der Migräne gegenüber Innenohrproblemen abgegrenzt werden.

Wie entsteht der Migräne-Kopfschmerz und was sind die Symptome?

Menschen mit einer besonders sensiblen Nervenstruktur neigen eher zu Migräne.
Diese Menschen haben leicht stimulierbare Nervenzellen im Gehirn, welche zu erhöhter elektrischer Aktivität führen.

Gemäß der aktuellen führenden Theorie ist Migräne eine Form eines akuten Kopfschmerzes, die aufgrund der Aktivierung des fünften Hirnnervs, Trigeminusnerv, entsteht, wobei vom Trigeminalganglion, dem Nervenknoten des Trigeminusnervs, die Signale zum Hirnstamm, zum Thalamus, weiter in die Großhirnrinde wandern.

Bei dieser Ausbreitung von Signalen im Gehirn können vorübergehende Funktionsstörungen, die beispielsweise Sehvermögen, Empfindungen, Gleichgewicht, Muskelkoordination und Sprache betreffen, auftreten. Eine Migräneform ohne Kopfschmerzen ist möglich, aber selten.

Man kann die Symptome einer Migräne in verschiedene Phasen einteilen, wobei die Phaseneinteilung nicht für jede Migräneform gilt und die Stärke bei den Betroffenen unterschiedlich ist.
In der Vorphase, die etwa ein paar Stunden bis zwei Tage vor der Migräne beginnt, gibt es Anzeichen wie Stimmungsänderungen, Leseschwierigkeit, häufiges Gähnen, Durst für eine baldige Migräneattacke.
Es folgt die Aura-Phase mit Sehstörungen, wo man eine gezackte Form sieht, mit Sensibilitätsstörungen, die sich durch Kribbeln bemerkbar macht, mit Sprachproblemen und Bewegungsstörungen.

Je nach Art der Migräne kommen Ohrgeräusche, Doppeltsehen, Augenflimmern dazu.

Als Drittes kommt die Kopfschmerzphase, die zwischen Stunden und drei Tagen andauert. Der starke Kopfschmerz ist einseitig, oft an Stirn, Schläfen oder hinter den Augen zu spüren und tritt in Attacken auf, wo diese sich langsam entwickeln.

In der letzten Phase, der Rückbildungsphase, klingen die Symptome ab und oft treten Erschöpfung, Appetitlosigkeit und Reizbarkeit auf.

Was löst Migräne aus?

Bei der Auslösung von Migräne schaut man sich die sogenannten Trigger an. Diese sind noch nicht vollständig aufgeklärt. Mediziner vermuten, dass eine genetische Veranlagung mit verschiedenen Triggern Migräneattacken verursacht. Diese Trigger können beispielsweise Stress, veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus, übermäßige Sinnesreizung oder Reizüberflutung sein. Einige Betroffene haben auch bei Wetterwechsel, bestimmten Lebensmitteln oder Kiefergelenkproblemen Migräne. Bei Frauen kann Östrogen der Auslöser sein.

Welche Untersuchungsmethoden gibt es?

Wenn Sie den Verdacht haben, unter Migräne zu leiden, gehen Sie als Erstes zum Hausarzt, der möglicherweise im Anschluss eine Überweisung zum Neurologen ausstellt. Geprüft wird, ob es Migränekopfschmerzen sind oder ob die Ursache beispielsweise ein Tumor oder andere Verletzungen sind.

Es gibt keine festgelegten Untersuchungsmethoden, sondern anhand der Symptome, Häufigkeit, Alter, Vorerkrankungen etc. wird die Diagnose gestellt.

Selten kommt es vor, dass eine Computertomografie oder Magnetresonanztomografie durchgeführt wird.

Wie wird Migräne behandelt?

Die Häufigkeit und Intensität der Schmerzattacken können erheblich durch die richtige Behandlung reduziert werden, obwohl Migräne sich nicht heilen lässt.

Der Fokus liegt auf der Vorbeugung von Attacken. Dies lässt sich einmal durch Verhaltensänderung und Medikamente erzielen.

Zu den Verhaltensänderungen, die konsequent durchgehalten werden müssen, gehört beispielsweise, in einen regelmäßigen Tagesrhythmus zu kommen, mit Ausdauersport wie Schwimmen oder Radfahren anzufangen und das Vermeiden von Stress durch Entspannungsverfahren.

Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, kann der Arzt verschiedene Medikamente wie Betablocker und Antiepileptika verschreiben, die je nach Nebenwirkungen und anderen gleichzeitigen Erkrankungen ausgewählt werden. Durch die vorbeugende Einnahme von Medikamenten werden Schmerzmittel und Migränemedikamente reduziert.

Insbesondere bei häufigen Anfällen können Migräne-Kopfschmerzen erhebliche Auswirkungen auf Ihre Lebensqualität haben. Daher ist es wichtig, dass sie gegebenenfalls eine psychologische Schmerztherapie machen.

Finden Sie die für Sie passende Behandlung und überlegen Sie sich, wie Sie sich verhalten, wenn eine Attacke kommt. Vermeiden Sie Stress. So kann die schmerzhafte und belastende Erkrankung kontrollierter werden und man kann am Leben teilnehmen.

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