Technik für ältere Menschen – man ist nie zu alt!

Viele ältere Menschen fühlen sich von der rasanten Entwicklung der Technik überholt. Sie fühlen sich nicht mehr in der Lage, mitzuhalten. Zudem erkennen sie oft nicht den Nutzen für sich.

Viele Senioren beobachten täglich Jugendliche und jüngere Menschen, die – blind für die Welt – ständig auf ihr Smartphone starren. Sie fühlen sich irritiert, wenn in der Schlange am Postschalter jemand neben ihnen laut spricht. Erst auf den zweiten Blick erkennen sie, dass nicht sie gemeint sind. Der rücksichtslose Mensch hinter ihnen telefoniert mit jemandem und hat kaum sichtbare Ohrstöpsel mit Mikrofon im Ohr. Die Enkelkinder vieler älterer Menschen befassen sich lieber mit ihrem Tablet als mit Oma.

Angesichts solcher Beobachtungen und Erfahrungen kann man sich schon mal abgehängt und nutzlos fühlen. Tatsächlich aber profitieren viele ältere und alte Menschen von moderner Technik. Aus diesem Grund gibt es kostenfreie Smartphone-Einführungen für Senioren in den meisten Städten. An der Volkshochschule kann jeder den Umgang mit Excel-Tabellen, Photoshop oder Tablet-Computern lernen. Spezielle Seniorenkurse sind mittlerweile überall zu finden. VHS-Kurse sind aber nicht kostenfrei. Informieren Sie sich, ob im Gemeindehaus oder im Seniorenzentrum kostenfreie Angebote für Sie gemacht werden.

Sich mit technischen Neuerunungen zu befassen, hält die grauen Zellen auf Trab. Zudem bleibt man dadurch für alles offen, was einen hohen Nutzen für ältere Menschen hat. Die moderne Technik bietet älteren Menschen viele Erleichterungen. Doch oft wissen die Betroffenen gar nicht, welche hilfreichen Technologien es inzwischen gibt.

Keine Angst vor der Technik!

Die sogenannte „Smart Home“-Technologie erleichtert das Leben älterer Menschen ungemein. Ein „smartes“ Zuhause heißt, dass man sich alltägliche Arbeiten durch technische Hilfsmittel erleichtern kann – oder dass man schneller Hilfe bekommt, wenn es einem nicht gut geht. Schon wieder vergessen, die Rollläden zu schließen? Mit dem Smartphone kann jeder es von unterwegs oder vom Bett aus über eine dafür geeignete App nachholen. Man muss nur erklärt bekommen, wie es geht. Außerdem müssen einige technische Voreinrichtungen vorgenommen werden.

Viele ältere Menschen kennen den Nutzen technischer Hilfsmittel ja schon von den bewährten Hausnotruf-Systemen. Auch dabei muss zunächst ein Sender installiert werden, der die Verbindung zum Anbieter herstellt. Doch der Rest ist simpel: Der Nutzer hängt oder bindet sich den roten Knopf um und kann nun jederzeit medizinische Nothilfe anfordern. Viele alte Menschen fühlen sich durch solche Hausnotrufe sicherer. Mittlerweile gibt es aber noch viele weitere Assistenz-Systeme, die insbesondere älteren Menschen nützen. Solche Systeme werden unter dem Schlagwort „Ambient Assisted Living“-Systems oder AAL-Systeme zusammengefasst.

Die AAL-Assistenz-Systeme umfassen so praktische Technologien wie Herdwächter, Heizungssteuerungen, Sprachassistenten, smarte Haustürklingeln, schlüssellose Türöffnungs-Systeme oder unter dem Teppich verlegbare Sensoren-Matten, die einen Sturz weitermelden. Alle Systeme sind intuitiv zu bedienen und auf die Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmt.

Täglich etwas Neues zu lernen, hält jung

Die moderne Technik bietet gerade für ältere und alt gewordene Menschen einen reichlichen Fundus an Angeboten. Wir erinnern uns: Vor 50 Jahren gingen ältere Menschen mit Hüftproblemen noch mit dem Gehstock spazieren. Ihr Radius wurde kleiner und kleiner, bis nur noch die Bank vor dem Haus erreichbar war. Heutzutage setzt sich ein älterer Mensch einfach auf seinen Elektro-Scooter und fährt damit an den Strand oder zum Arzt. Der E-Scooter wird anschließend an einer Steckdose aufgeladen. Nachts kann er unter einer wetterfesten Hülle geschützt werden.

Der Rollator als Mobilitäts-Vorstufe benötigte keine ausgefeilte Technik. Doch der “Gehwagen“ wurde zunächst mit Vorurteilen belegt. Mancher ältere Mitbürger wollte nicht hinfälliger aussehen, als er sich fühlte. Irgendwann versteht man aber, dass der Rollator gerade vor dem Hinfallen schützt. Außerdem ist er als praktischer Einkaufs-Lastenesel unentbehrlich. Rollatoren bieten sich zudem als mobile Sitzbänke zum Ausruhen an. Am Ende setzen sich gute und sinnvolle Dinge immer durch. Heutzutage nutzen auch jüngere Menschen mit MS oder Hüftproblemen Rollatoren und Elektro-Scooter. Der Erhalt der Mobilität bereichert schließlich das Leben.

Je früher man ein Interesse für moderne Hilfsmittel entwickelt, desto leichter fällt es einem älter gewordenen Menschen später, solche Möglichkeiten zu nutzen. Viele Senioren telefonieren längst mit Skype. So können sie kostenfrei Kontakt mit weit entfernt lebenden Verwandten, in Amerika studierenden Enkelkindern und alten Bekannten halten. Manche älteren Menschen geben ihre Kenntnisse über Computer gerne an gleich alte Menschen weiter. Eine fachkundige Beratung über die Möglichkeiten von Smart Home-Installationen kann man bei verschiedenen Anbietern anfordern.

Alternativ informieren viele Anbieter durch Artikel im Internet über solche Technologien. Diese Texte lassen sich leicht mit einem Tablet-PC lesen. Außerdem kann man mit den handlichen Tablet-PCs skypen, fotografieren, überregionale Senioren-Foren besuchen oder eine altersgerechte Reise buchen.

Praktische Alltagshelfer für jeden Bedarf

Heutzutage ist es möglich, über sinnvoll installierte Sensoren Licht anzumachen, damit ein älterer Mensch in seiner Wohnung nicht über die Teppichkante stolpert. Allerdings kann auch der Saugroboter, der in der Abwesenheit die Teppiche abgesaugt hat, zur Stolperfalle werden. Man sollte ihn als alter Mensch nur nutzen, wenn man gemütlich im Sessel sitzt. Übrigens gibt es für glatte Böden ohne Teppich auch Saug-Wisch-Roboter.

Bei allem, was es mittlerweile an technischen Möglichkeiten für ältere Menschen gibt, sind zwei Fragen zu stellen: Macht dieses Gerät für mich Sinn bzw. erfüllt es meine Bedürfnisse und verbessert es mein Leben? Und: Kann ich mir dieses System überhaupt leisten? Fakt ist, dass die Krankenkassen für viele solcher Assistenz-System keine Kostenbeteiligungen anbieten. Wahr ist aber auch, dass die meisten älteren Menschen mit einem oder zwei Assistenz-Systemen ausreichend ausgerüstet sind. Ein Sprachassistent oder ein Roboter-Hund können zwar die Einsamkeit im Alter vertreiben helfen – aber ein Ehrenamt sorgt für reale Kontakte. Man fühlt sich gebraucht.

So ist immer zu überlegen, welche Möglichkeiten man noch ohne große Hilfsmittel nutzen kann – und welche man gerne erweitern würde. Technische Hilfen sollten tatsächlich hilfreich sein statt eine zusätzliche Belastung darzustellen. Wer mehrfach vergessen hatte, den Herd auszumachen, ist mit dem elektronischen Herdwächter von Hager gut bedient. Für Menschen, die „Essen auf Rädern“ nutzen, ist er jedoch wertlos. Die Bedürfnisse älterer Menschen sind individuell, ebenso wie der Gesundheitszustand und die verbliebene Mobilität.

Keine Angst vor technischen Neuerungen

Ältere Menschen sollten unbedingt den Kontakt zu jüngeren Menschen halten. Diese sind technikaffin. Sie erklären Senioren gerne die Technik eines Senioren-Smartphones oder Tablet-PCs. Auch Sanitätshäuser informieren gerne über technische und andere Hilfsmittel.

Junge Menschen wissen beispielsweise, dass es mittlerweile auch bei Ikea ein Licht-Assistenz-System gibt. Sie erklären einem gerne, wie man das Sprachassistenz-System von Amazon bedienen muss. Sie zeigen älteren Menschen, wie ein E-Reader funktioniert und wie man dessen Schriftgröße altersgerecht anpassen kann. Statt vier Urlaubs-Taschenbücher zu kaufen, können Senioren sich einfach alle möglichen Bücher auf ihren E-Reader herunterladen. Sie können diesen ins Wartezimmer des Orthopäden oder zur Kur mitnehmen. So ist das Reisegepäck deutlich leichter, das Lesevergnügen aber ungemindert.

Oft sind es die Enkel, die Oma und Opa an neue Technologien heranführen. Doch nicht jeder Senior hat seine Familie am eigenen Wohnort verfügbar. In diesem Fall sind Studenten oder Freiwillige aus dem Bundesfreiwilligendienst als Helfer nutzbar. Ältere Menschen profitieren in vieler Hinsicht davon, jüngere Menschen in ihr Leben zu lassen. Umgekehrt profitieren auch junge Menschen davon, eine „Ersatzoma“ zu haben. Viele Jugendliche oder Studentinnen sind gerne bereit, älteren Menschen aus der Nachbarschaft einige Stunden je Woche zur Seite zu stehen. Man muss nur miteinander ins Gespräch kommen. Wer jemanden um Hilfe bittet, findet häufig welche.

Ansonsten bieten sich kostenfreie Technik-Kurse für Senioren an, die sich allein nicht zurechtfinden. So können Senioren herausfinden, wie sie ihr neues Smartphone auch zum Fotografieren oder Spielen nutzen können. Man ist nie zu alt, um nach neuen Ufern, mehr Lebensqualität und erweiterten Wissensinhalten zu streben. Apropos Wissen: Mancher ältere Mensch erfüllt sich sogar den Traum, im fortgeschrittenen Alter ein Fernstudium zu absolvieren. Ohne einen Computer ginge das oft nicht.

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