Kunst und Kultur für Senioren
Die Lebensqualität von Senioren zu verbessern haben sich viele Kulturschaffende inzwischen zur Aufgabe gemacht und bieten Seniorenprogramme an. Singkreise in Altenheimen finden weite Verbreitung, denn nicht nur Demenzpatienten profitieren von den Angeboten. Sogar ältere Mitbürger, die ansonsten noch rege und aktiv sind, reagieren ebenfalls positiv auf Kunst und Kultur in jeder Form. Und die Angehörigen erfahren wieder, welche Bedeutung Malerei und Gesang auch für sie haben.
Darüber hinaus zeigt sich am Beispiel von Betroffenen, die an einer Einschränkung der geistigen Gesundheit leiden, überaus deutlich und unübersehbar, was Kulturaktivitäten auch für Gesunde bedeuten. Nur werden sie bei aller Alltagslast und Integration in Beruf und Familie nur allzu selten wahrgenommen. Aber wer in einer Tagesstätte oder im Kulturzentrum die Reaktion von Demenzpatienten auf die Darbietungen verfolgen kann, weiß wieder, was ein schlichtes Lied oder eine Theaterszene auch für ihn bedeutet.
Kultur für ältere Mitbürger
Ob Musik, Theateraufführungen, Museumsbesuche oder moderne Kunst: Auch auf ältere Menschen wartet ein großes Angebot an kulturellen Freizeitmöglichkeiten, ob als Programm für Senioren oder im normalen Angebot. Und unsere Rentner – entgegen aller anderslautenden Beteuerungen – verfügen über ausreichend Zeit, um diesen Beschäftigungen vollumfänglich nachzugehen. In all ihrer Vielfältigkeit sind sie in der Lage, die Darbietungen in Ruhe zu genießen. Außerdem spielt der Preis keine Rolle: Die Teilnahme ist oft vergünstigt oder ganz umsonst.
Wer Kultur erleben will, wendet sich oft der Musik zu. Die Auswahl in diesem Genre ist unübersehbar, alle Geschmacksrichtungen sind vertreten. „Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum“, empfand schon Friedrich Nietzsche, und nicht wenige sind heute in der Kultur unterwegs, um wieder den richtigen Weg und ihre innere Zufriedenheit zu finden. Die Wissenschaft konnte inzwischen feststellen, dass beim Hören von vertrauten Stücken die beiden Gehirnhälften zu einem beruhigenden Ausgleich finden. Messungen an der Oberarm-Arterie ergaben, dass sich diese beim Hören vertrauter Musik um bis zu 27 Prozent erweitert, was eine erhebliche Senkung des Blutdrucks zur Folge hat.
Eine ähnliche Wirkung hat ein Spaziergang. Mit dem MP3-Player oder einem Walkman, der angenehme Musik beiträgt, erhöht sich die Wirkung der entspannenden Fortbewegung zusätzlich. Viel Spaß bringt es außerdem, mit Gleichgesinnten Musik zu genießen oder Neuerscheinungen zu diskutieren.
Musik – ob klassisch oder modern
Das intensive Musikerlebnis eines Konzerts oder ein Besuch in der Oper aktivieren alle Sinne. In guter Gesellschaft entfaltet die Musik ihre belebende Kraft darüber hinaus um ein Vielfaches. Mittlerweile interpretieren Ensembles aktuelle Titel auch auf klassische Art. Wem die modische Musik nicht gefällt, findet hier eine klanglich überzeugende Alternative.
Auch im Alter ist es weiter möglich, ein Instrument zu erlernen. Viele Pädagogen sind inzwischen auf eine nicht mehr ganz junge Kundschaft spezialisiert und haben Seniorenangebote im Programm. Denn diese Kundschaft verfügt über ausreichend Zeit, um auch tatsächlich und angemessen zu üben. Nach dem Erwerb der Grundkenntnisse kann der Senior bald einen erfahrenen Kollegen begleiten oder Lieder seiner Jugend zum Besten geben.
Musik wird heute in den verschiedensten Formaten verbreitet. Immer noch sind Kassetten erhältlich, Vinyl erlebt immer wieder Renaissancen, und die aktuellen CDs oder MP3-Veröffentlichungen gibt es im Internet. Auf Video-Plattformen findet man Konzerte, in den meisten Fällen sogar Original-Auftritte der früheren Lieblings-Stars.
Theater bieten gute Seniorenangebote
Die meisten Städte unterhalten ein Theater, in dem ständig neue Inszenierungen aufgeführt werden, sei es von hauseigenen Ensembles oder „Wanderbühnen“. Auch für ältere Mitbürger ergibt sich hier oft eine interessante Gelegenheit, nachmittags oder abends eine gute Zeit zu verbringen und in andere Lebenswelten einzutauchen. Wenn in der eigenen Stadt kein Theater verfügbar ist, lohnt sich vielleicht ein Ausflug in Gesellschaft von guten Freunden in einen Nachbarort. Die Programme der Bühnen kann man im Internet einsehen und so den Besuch besser planen. Die Tickets sind oft online reservierbar, viele Häuser bieten Seniorenangebote mit reduzierten Eintrittskarten an.
Auch der Theaterbesuch bringt in Gesellschaft besonders viel Spaß. Nicht nur unter Älteren ist es äußerst beliebt, im Anschluss an die Veranstaltung noch auszugehen und die Aufführung ausführlich zu diskutieren. So verbindet der Seniorenausflug zu den Städtischen Bühnen das Kulturerlebnis und die angenehme Geselligkeit, und die Teilnehmer erleben einen inhaltsreichen Abend.
Ein Ausflug ins Museum
Einmal in der Woche hatten wir Kunst. Wenn es auf dem Schulweg regnete, wussten wir: Gleich geht’s ins Museum. Aber der Museumsbesuch ist auch bei klarer Witterung eine angenehme Freizeitveranstaltung. In den meisten Städten gibt es mehrere Museen, die sich ganz unterschiedlichen Themen widmen. Auch Seniorenprogramme sind häufig zu finden. So gibt es an der Küste viele Schifffahrtsmuseen, der Bergbau ist mehr im Süden oder im Ruhrgebiet zu Hause und wird entsprechend historisch aufgearbeitet. Kleinere Städte machen oft Eindruck mit den Relikten ihrer Geschichte. Viele Museen wechseln aber auch immer wieder ihr Angebot, zeigen moderne Werke oder richten Sonderausstellungen aus. Oft gibt es ein besonderes Programm für Senioren. Ein Seniorenausflug ins Museum lohnt immer, denn er hält vielfältige Anregungen bereit.
Auch diese Kulturaktivität macht in Gesellschaft mehr Freude. Anschließend können die Teilnehmer der Exkursion beim Mittagsmahl oder einem Stückchen Torte das Erlebte und ihre persönlichen Eindrücke Revue passieren lassen und vertiefen. Auch Museen geben oft Rabatt auf den Eintritt, wer seinen Rentnerausweis vorlegt, darf vielfach sogar umsonst der Kunst frönen.
Sorgsame Planung für einen gelungenen Ausflug
Zwar sind die alten Leutchen häufig noch fit und könnten den Theater- oder Museumsausflug auch alleine unternehmen. Aber meist ist doch der ein oder andere mit von der Partie, der einer besonderen Aufmerksamkeit bedarf. Dann ist es sinnvoll, die Tour sinnvoll zu planen und ein paar Vorbereitungen zu treffen.
Die Ausstellungsräume und die Sanitäreinrichtungen sollten barrierefrei zugänglich sein. Pausen während der Darbietungen ermöglichen es den Teilnehmern, ihre Konzentrationsfähigkeit anzupassen oder Verpflegung zu sich zu nehmen. Öffnungszeiten mit größeren Besucherströmen eignen sich weniger für einen Seniorenausflug. Bei ungünstigen Wetterlagen plant man besser mit Rückzugsmöglichkeiten oder Alternativen.
Fahrzeiten und Sonderwünsche
Die Beförderung ist vorab zu klären. Reist man gemeinsam oder individuell, mit Kleinbus oder mehreren PKW? Genügend Ehrenamtliche oder Angehörige sollten den Ausflug begleiten. Die Fahrtdauer hält sich besser in Grenzen. Vorab überzeugt sich die begleitende Fachkraft, ob ein sicheres Aussteigen und Parken möglich ist.
Besonders die Beköstigung bedarf der Vorbereitung. Auch ist daran zu denken, das etwa Diabetiker entsprechend versorgt werden können. Steht die Zahl der Teilnehmer fest, geht es um die rechtzeitige Bestellung der Nährmittel wie Kekse und Kuchen, Tee, Kaffee und Selters. Sonderwünsche berücksichtigen! Die Atmosphäre muss stimmen und darf nicht überfordern. Mit den Beschäftigten vor Ort ist die Bedienung oder Selbstorganisation zu klären. Kosten und die Form der Abrechnung sind besser im Vorfeld zu klären.