So bleiben Sie geistig Fit im Alter

Geistige Fitness ist kein Zufall

Im Alter wird nicht nur der Körper müder und das Leben langsamer und gemütlicher. Auch das Gehirn bildet nicht mehr so schnell und viele neue Verknüpfungen und Zellen, wie das in jungen Jahren der Fall war. Viele Menschen befürchten jetzt Vergesslichkeit, geistige Trägheit oder sogar Anfänge von Demenz. Den Kopf aktiv zu halten hat jedoch viel damit zu tun, was man ihm zumutet und welche Ansprüche man an ihn hat. Mit den richtigen Aktivitäten kann man erfolgreich dazu beitragen, auch im Alter geistig fit zu bleiben!

Rätseln und Lösungen suchen

Herausforderungen in Form von Aufgaben, die gelöst werden müssen, sind gut für das Gehirn. Am einfachsten geht das im Alltag durch Kreuzwordrätsel, von denen täglich mindestens eines gelöst werden sollte. Durch grübeln und nachdenken über die Lösungen wird in gespeicherten Informationen und Erinnerungen gesucht und diese werden wieder aktiviert. Auch Sodoku eignet sich besonders gut, denn hier ist logisches und übersichtliches denken und kombinieren gefragt. Hinzu kommt, dass erfolgreiche Lösungen von solchen Rätseln immer wieder kleine Erfolgserlebnisse versprechen, die für die kommenden Aufgaben motivieren. Wer also häufiger rätselt, wird auch immer mehr Erfolg dabei haben und dadurch jedes Mal mehr Lust, es wieder zu versuchen. Eine Faustregel ist daher: Mit einfachen Rätseln und Sodoku Aufgaben beginnen und sich langsam im Schweregrad steigern.

Lesen hält das Gehirn jung

Egal ob Romane, Sachbücher oder Fachartikel zu interessanten Themen: Das geschriebene Wort aktiviert die grauen Zellen. Es sind je nach Genre und Text ganz unterschiedliche Areale im Gehirn gefordert. Mal ist es die Erinnerung, mal die Fantasie, dann wieder das logische Verständnis oder die Emotionen – oft sogar eine Mischung aus allem. Wer regelmäßig liest, hält also viele Bereiche im Gehirn aktiv und fordert sie heraus, wieder mehr neue Verknüpfungen zu bilden. Denn lesen bildet, selbst wenn es sich nur um sogenannte Groschenromane handelt. Beim Genuss von Lesestoff wird immer wieder etwas Neues gelernt, sei es eine Erkenntnis, ein Gefühl oder tatsächliche sachliche Informationen. Außerdem stellt sich beim lesen das Empfinden ein, mehr von der Welt zu kennen und zu erleben, während man doch eigentlich ganz gemütlich auf dem Sofa sitzt. Denn der Geist ist zu erstaunlichen Fantasiereisen in der Lage, wenn er genügend Material in Form von Worten dafür erhält.

Sport für Körper und Geist

Es ist keine neue Erkenntnis, dass Körper und Geist eine Einheit darstellen und sich gegenseitig beeinflussen – positiv wie negativ. Im Alltag wird das jedoch leider viel zu schnell vergessen. Allzu gerne ruht man sich auf dem gemütlichen Sofa aus und wundert sich dann, warum die grauen Zellen nicht in Schwung kommen. Dafür brauchen sie jedoch eine gute Durchblutung, einen stabilen Kreislauf und viel Sauerstoff. Und diese „Zutaten“ erhält es nur, wenn der ganze Körper in Bewegung ist, am besten an der frischen Luft. Sportliche Betätigung hält die Gehirnzellen genauso frisch und aktiv, wie die restlichen Körperzellen. Sport sorgt dafür, dass die Gefäße besser durchblutet und Nervenreize schneller weitergeleitet werden. So kann der Austausch von Sauerstoff und Nährstoffen besser ablaufen und das Gehirn ist mit allem versorgt, um gut und zuverlässig arbeiten zu können. Am besten geeignet sind natürlich gelenkschonende Sportarten, die den gesamten Körper in Schwung halten. Walken, schwimmen oder Gymnastik etwa kann man alleine, zusammen mit Freunden oder in Kursen regelmäßig in den Alltag einbauen.

Neue Menschen und Orte

Warum kommt es vielen Menschen so vor, als würde die Zeit immer schneller vergehen, je älter sie werden? Das liegt daran, dass in frühen Lebensjahren noch alles neu ist und ständig neue Bahnen im Gehirn angelegt werden müssen. Je mehr Menschen und Orte man kennt, je besser Abläufe vertraut sind und neue Erfahrungen ausbleiben, desto weniger muss das Gehirn also im Alltag arbeiten. Das fühlt sich dann so an, als würde im Leben nicht mehr viel passieren und die Zeit scheint daher schneller zu vergehen. Das ist natürlich nicht der Fall, doch allein das Empfinden kann sehr frustrierend sein. Um dem vorzubeugen und wieder neue Bahnen im Gehirn zu legen, sind also neue Erfahrungen wichtig. Menschen kennenlernen geht zum Beispiel über ein neues Hobby oder eine öffentlich Gruppe. Je nach Interessen gibt es beinahe zu jedem Thema Gruppen, die sich in öffentlichen Einrichtungen treffen und Interessierte gerne willkommen heißen. Auch eine neue Sprache kann gelernt werden oder eine Reise unternommen an einen Ort, den man noch nie besucht hat. Das muss nicht einmal teuer oder exotisch sein, denn auch das eigene Land hat bestimmt noch niemand komplett gesehen.

Ernährung für die grauen Zellen

Zu guter Letzt kommt es auch darauf an, wie der Körper (und damit auch das Gehirn) ernährt werden. Denn ebenso wie jede andere Körperzelle können auch die Hirnzellen nur mit den Nährstoffen arbeiten, die ihnen zur Verfügung gestellt werden. Es kommt auf folgende Stoffe besonders an: Ausreichend Eiweiß ist wichtig für die Botenstoffe, die Nervensignale weiter leiten. Komplexe Kohlenhydrate (etwa im Vollkorn und Nüssen) sorgen im Gegensatz zu schnell verbrauchtem Zucker dafür, dass der Blutzuckerspiegel stabil bleibt und eine gleichmäßige Auffassungsgabe möglich ist. Die viel gepriesenen Omega-3 Fettsäuren sind essentiell für die Hirngesundheit, vor allem wenn sie das kostbare DHA enthalten, welches der Körper nur minimal aus Linolsäure herstellen kann. Wenn die Ernährung es nicht gewährleistet, dass genügend DHA aufgenommen wird, kann dieses auch als Nahrungsergänzung aus Fisch- oder Algenöl hinzu genommen werden. Ebenso wichtig ist immer das trinken! Der menschliche Körper dehydriert schneller, als die meisten Menschen wissen. Verspürt man Durst, ist es eigentlich schon „zu spät“ und man hätte längst wieder Flüssigkeit zuführen sollen. 2 Liter pro Tag ermöglichen die Hydrierung und zusätzlich das regelmäßige ausspülen von Schlacken und Abfallstoffen.

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