Erhaltung der Augengesundheit im Alter
Viele Augenerkrankungen resultieren aus den natürlichen Alterungsprozessen wie Abnutzung, Nährstoffmangel und hormonellen Veränderungen, wodurch im Laufe der Zeit oft die Sehkraft nachlässt. Das Bewahren der Augengesundheit im Alter ist entscheidend, um eine gute Lebensqualität aufrechtzuerhalten. Ein fundiertes Wissen über die Struktur des Auges, gängige Augenkrankheiten, ihre Behandlungsoptionen sowie vorbeugende Schritte hilft, Risiken zu reduzieren und die Sehfähigkeit möglichst lange zu erhalten.
Anatomie des Auges
Das Auge besteht aus mehreren Schlüsselkomponenten: die Hornhaut und die Linse fokussieren Licht auf die Netzhaut im hinteren Teil des Auges, wo Lichtsignale in Nervensignale umgewandelt und zum Gehirn geleitet werden.
Häufige Augenerkrankungen und ihre Symptome
Fehlsichtigkeit: Dazu gehören Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Astigmatismus, die durch Sehhilfen korrigiert werden können.
Bindehautentzündung: Die Ursachen können eine Vireninfektion, ein Bakterium sein oder durch eine allergische Reaktion hervorgerufen werden. Typische Symptome sind Rötung, Brennen und Tränen der Augen. Antibiotische Augentropfen oder Antihistaminika können die Beschwerden effektiv lindern.
Hornhautentzündung: Hornhautentzündungen, auch Keratitis genannt, gehören zu den häufigsten Augenkrankheiten und betreffen eine oder mehrere Schichten der Hornhaut. Oft werden sie durch Viren und Bakterien verursacht, aber auch Umwelteinflüsse können eine Rolle spielen. Typische Symptome sind starke Schmerzen im Auge, das Gefühl, als wäre ein Fremdkörper im Auge, und eine gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber Licht. Die Behandlung erfolgt meist erfolgreich mit Medikamenten und speziellen Augentropfen.
Lidrandentzündung: Eine Lidrandentzündung, auch Blepharitis genannt, ist eine häufige Augenentzündung, die kurzfristig oder dauerhaft auftreten kann. Sie entsteht oft durch Bakterien oder eine Störung der Drüsen am Augenlid. Betroffene haben vorwiegend geschwollene, rote und brennende Lider, die morgens verklebt sein können. Oft fühlt es sich auch so an, als wäre etwas im Auge. Die Augen sind zudem oft trocken, weil die Drüsen am Lidrand nicht genug Flüssigkeit produzieren, die das Auge feucht hält. Bei einer akuten Entzündung helfen Salben oder Tropfen mit Antibiotika. Bei einer langanhaltenden Entzündung müssen die Augenlider regelmäßig gereinigt und befeuchtet werden, um Beschwerden zu lindern.
Gerstenkorn: Ein Gerstenkorn ist eine schmerzhafte, eitrige Schwellung am Augenlid, oft erkennbar als rotes Knötchen. Es führt zu Rötungen und Tränen des betroffenen Auges. Man sollte niemals versuchen, ein Gerstenkorn selbst auszudrücken, da dies die Entzündung verschlimmern und ansteckend sein kann. Meist heilt es von selbst innerhalb weniger Tage. Zur Linderung können warme Tücher oder Kompressen auf das Auge gelegt werden. Bei starken Schmerzen ist ein Besuch beim Augenarzt ratsam.
Trockene Augen: Trockene Augen, oft durch Störungen in der Tränenproduktion verursacht, führen zu Brennen, Juckreiz, Rötungen und dem Gefühl, als wäre ein Fremdkörper im Auge. Dieses Problem tritt häufig bei Bildschirmarbeit oder hormonellen Veränderungen auf. Zur Behandlung verwendet man Augentropfen, die den Tränenfilm ersetzen und die Augenoberfläche befeuchten. Regelmäßige Pausen bei der Bildschirmarbeit und häufiges Blinzeln helfen ebenfalls, die Symptome zu lindern.
Altersbedingte Makuladegeneration (AMD): Die Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) tritt hauptsächlich bei Menschen über 50 auf und ist eine Folge des natürlichen Alterungsprozesses. Dabei verschlechtert sich die Sehschärfe im Zentrum des Blickfelds, was dazu führt, dass Objekte verschwommen erscheinen und Linien verzerrt oder gekrümmt wahrgenommen werden. Manchmal sieht man auch graue oder blinde Flecken. Die AMD kommt in zwei Formen: trocken und feucht. Die trockene Form, die häufiger auftritt, lässt sich mit Vitaminen und Zink verlangsamen. Die feuchte Form wird mit Injektionen direkt ins Auge oder einer Lasertherapie behandelt.
Grauer Start (Katarakt): Der Graue Star ist eine Vertrübung der Augenlinse, die meistens durch den natürlichen Alterungsprozess und eine schlechtere Nährstoffversorgung der Linse entsteht. Diese Krankheit ist besonders bei älteren Menschen verbreitet und kann ohne Behandlung zur Erblindung führen. Die Symptome umfassen eine allgemeine Verschlechterung der Sehfähigkeit, undeutliche Kontraste, verblassende Farben und Blendung durch helles Licht. Die Behandlung erfolgt durch eine Operation, bei der die getrübte Linse entfernt und durch eine künstliche Linse ersetzt wird. Diese Operation ist schmerzfrei und wird ambulant durchgeführt.
Grüner Star (Glaukom): Der Grüne Star ist eine Augenerkrankung, die häufig mit steigendem Alter auftritt. Die meisten Fälle sind durch einen erhöhten Druck im Auge gekennzeichnet, der den Sehnerv schädigt und zu dessen allmählichem Absterben führen kann. Die Symptome beginnen oft mit einem eingeschränkten Gesichtsfeld an den Rändern, das sich mit der Zeit weiter verengt. Die Behandlung erfolgt meistens mit Augentropfen, die den Druck im Auge senken. In selteneren Fällen kann auch eine Operation oder Laserbehandlung notwendig werden.
Netzhautablösung: Bei einer Netzhautablösung trennt sich die Netzhaut von ihrer Unterlage, der Aderhaut. Das führt dazu, dass die Sinneszellen in der Netzhaut nicht mehr genug Nährstoffe erhalten und absterben, was das Sehvermögen stark beeinträchtigt. Typische Anzeichen dafür sind das Sehen von Lichtblitzen, schwarzen Flecken, die wie Mücken wirken, oder ein dunkler Vorhang vor den Augen. Diese Symptome sind ernst zu nehmen, da eine Netzhautablösung sofort behandelt werden muss, um eine mögliche Erblindung zu verhindern. Bei ersten Anzeichen sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden.
Prävention und Behandlung
Die Erhaltung der Augengesundheit im Alter erfordert regelmäßige augenärztliche Untersuchungen, die frühzeitige Diagnose und Management von Erkrankungen ermöglichen. Hier sind die Schlüsselstrategien für Prävention und Behandlung:
Regelmäßige Augenuntersuchungen: Besonders wichtig ab dem 40. Lebensjahr, um Zustände wie Glaukom und AMD frühzeitig zu erkennen.
Ernährung: Eine gesunde Ernährung, reich an Vitaminen und Antioxidantien, unterstützt die Augengesundheit. Besonders wichtig sind Vitamin A, C, E, Zink und die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin.
Schutz vor UV-Licht: Tragen von Sonnenbrillen mit UV-Schutz zur Prävention von Katarakt und anderen sonneninduzierten Schädigungen.
Vermeidung von Rauchen: Rauchen erhöht das Risiko für eine Vielzahl von Augenkrankheiten, einschließlich Katarakt und AMD.
Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität kann das Risiko für chronische Erkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes verringern, die beide die Augengesundheit beeinträchtigen können.
Management von gesundheitlichen Bedingungen: Kontrolle von Diabetes, Bluthochdruck und anderen Gesundheitszuständen kann das Risiko von Augenerkrankungen reduzieren.
Durch das Verständnis der Augenstruktur, der potenziellen Erkrankungen und ihrer Behandlungen sowie durch präventive Maßnahmen können ältere Erwachsene ihre Sehkraft schützen und erhalten. Wichtig ist die Kombination aus gesundem Lebensstil, regelmäßigen Kontrollen und frühzeitiger Intervention bei Problemen.
Immer sollte ein Augenarzt Augenprobleme untersuchen, da selbst leichte Symptome wie Brennen oder Tränen ernsthafte Krankheiten anzeigen können. Manche Beschwerden verschwinden vielleicht von selbst, doch bei jeglichen Sehstörungen oder plötzlichen Schmerzen ist sofortiges Handeln nötig, um langfristige Schäden zu vermeiden.

