Die heimliche Krankheit: Wie Bluthochdruck unbemerkt Schaden anrichtet
Blut fließt ununterbrochen durch unseren Körper, angetrieben von jedem Herzschlag.
Ein normaler Blutdruck ist essenziell für den reibungslosen Fluss von Blut durch unseren Körper, welcher unsere Organe und Gewebe mit lebenswichtigen Nährstoffen und Sauerstoff versorgt.
Blutdruck verstehen
Blutdruck wird durch die Menge an Blut bestimmt, die das Herz in einer bestimmten Zeitspanne pumpen kann und den Widerstand in den Blutgefäßen.
Bei der Blutdruckmessung werden zwei Werte herangezogen:
- oberer (systolische) Blutdruckwert: Zeitpunkt des Zusammenziehens des Herzens und Pumpen von Blut in Arterien
- unterer (diastolische) Blutdruckwert: Zeitpunkt der Entspannung des Herzens und Füllung mit Blut. Dieser Wert ist immer niedriger.
Der Blutdruck wird im Verlauf eines Tages bei jedem Menschen durch natürliche Schwankungen beeinflusst. Nach dem Aufwachen steigt er, beim Schlafen fällt er ab.
Andere Faktoren sind Ruhe oder Anstrengung von Körper und Geist. Beispielsweise steigt beim Sport der Blutdruck, da die Muskeln verstärkt mit Blut versorgt werden. Wenn man sich ärgert, schlägt das Herz durch die Stresshormone Adrenalin und Cortisol schneller und die Gefäße verengen sich.
Auch Temperaturschwankungen, gerade bei extremer Hitze oder Kälte, beeinflussen den Blutdruck. Hierbei ist der Blutdruck eine dynamische Größe.
Dahingegen sind nicht beeinflussbar: eine erbliche Veranlagung und das Alter.
Ab dem Alter von 55 Jahren nimmt bei Männern das Risiko von Bluthochdruck und bei Frauen ab etwa 50 Jahren signifikant zu.
Was ist Bluthochdruck?
In der Regel bezieht sich der Begriff Bluthochdruck oder Hypertonie auf arterielle Hypertonie (keine weitere Erkrankung als Ursache). Der Blutdruck in den Arterien, die vom Herzen wegführenden Blutgefäßen, ist dauerhaft erhöht.
Woran kann ich Bluthochdruck im Alltag erkennen?
Häufig bleibt ein erhöhter Blutdruck lange Zeit unbemerkt, da er keine Schmerzen verursacht und die Symptome anderen Ursachen wie Stress zugeordnet werden. Typischerweise zeigen sich Symptome erst bei sehr hohem Blutdruck, wie z. B. Nervosität, Herzklopfen, Schwindel, Ohrensausen und Sehstörungen. Besorgen Sie sich daher ein Hausnotrufsystem, wie das von medivato, um im Ernstfall schnelle Hilfe zu bekommen.
Der Blutdruck kann durch eine Messung ermittelt werden.
Jeder Erwachsene über 40 sollte seinen Blutdruck im Auge behalten und bei erhöhten Werten ärztlichen Rat einholen.
Denn bei andauerndem hohem Blutdruck sind die Blutgefäße einer hohen Belastung ausgesetzt. Langfristiger Bluthochdruck schädigt Organe wie Herz und Nieren und erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Es ist wichtig, Bluthochdruck frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um langfristige Schäden zu vermeiden. Bluthochdruck gilt als wesentlicher Grund für einen vorzeitigen Tod.
Wie wird Bluthochdruck ermittelt?
Der Blutdruck kann beim Arzt oder selbstständig mit dem entsprechenden Gerät zu Hause gemessen werden.
Für eine genaue Blutdruckmessung empfiehlt es sich beim ersten Mal, an beiden Armen zu messen, da der Blutdruck gelegentlich nur auf einer Seite erhöht ist. Wichtig ist, vor der Messung, sich erstmal drei Minuten hinzusetzen und den ausgewählten Arm bei der Messung in Herzhöhe auf einem Tisch liegen zu haben.
Die Folgemessungen werden an dem Arm vorgenommen, der den höheren Wert hatte.
Um den Blutdruck zu bewerten, sind die höheren Werte entscheidend.
Bluthochdruck liegt dann vor, wenn die Messwerte
- beim Arzt an zwei Tagen über dem normalen Blutdruck von 140/90 mmHg und
- zu Hause an sieben aufeinander folgenden Tagen über 135/85 mmHg sind
und selbst wenn nur einer der beiden Werte – der systolische oder der diastolische – erhöht ist.
Neben der Blutdruckmessung sollten mögliche andere Ursachen der Erkrankung durch verschiedene Untersuchungen wie Anamnese, BMI, Blut- und Urin, EKG ausgeschlossen werden. Sollten hier weitere Risikofaktoren festgestellt werden, werden diese mitbehandelt.
Wie den Blutdruck senken?
Die Therapie wird auf Basis der Gesamtsituation des Patienten gesteuert, die durch seinen Blutdruck, seine Risikofaktoren und seine Organschäden bestimmt wird.
Es werden zwei angewandt: medikamentöse Einstellung auf Zielwert und Lebensstil.
Das Ziel der Behandlung von Bluthochdruck ist es nicht nur, den Blutdruck zu senken, sondern auch die Prognose zu verbessern und schwerwiegende Ereignisse wie Herzinfarkt und Schlaganfall zu vermeiden.
Wie kann man Bluthochdruck vorbeugen?
Verschiedene Faktoren wie Alter, Geschlecht, erbliche Veranlagung sowie schlechte Ernährungs- und Lebensbedingungen spielen eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Bluthochdruck, aber man kann diesem nicht wirklich vorbeugen.
Grundsätzlich kann man aber am Lebensstil arbeiten. Darunter fallen beispielsweise Vermeidung von Übergewicht, ungesunder Ernährung, hohem Alkoholkonsum, Rauchen, Bewegungsmangel sowie dauerhaftem Stress.
Daher wird eine gesunde Ernährung empfohlen, die aus Früchten, Gemüse, Vollkornprodukten und einem geringen Fettanteil besteht. Ziel ist ein Normalgewicht.
Bei Bewegung steigt zwar kurzfristig der Blutdruck, aber es wird mehr Blut durch das Herz-Kreislauf-System gepumpt, wodurch längerfristig der Blutdruck sinkt und die Blutgefäße trainiert und elastischer werden.